Cloud-Migration
So kommen Ihre Anwendungen in die Cloud
Damit die Cloud halten kann, was sich Unternehmen von ihr versprechen, muss auch die Software mitspielen. Deshalb sind die meisten neuen Anwendungen heute Cloud-native. Sie werden von Anfang an für den Betrieb in einer bestimmten Cloud-Architektur oder für Container und Micro-Services geschrieben und machen so einen fehlertoleranten Betrieb mit effizienter und elastischer Ressourcennutzung erst möglich.
Doch wie kommen bestehende Anwendungen in die Cloud? Wenn Unternehmen für Business Applikationen, die noch im eigenen Rechenzentrum oder auf den Servern eines Dienstleisters laufen, die Vorteile der Cloud nutzen wollen, haben sie drei Optionen: Sie können die Anwendungen unverändert in die Cloud verlagern, für die Cloud umschreiben oder durch eine Software aus der Cloud ersetzen. Je nach Art und Umfang der notwendigen Anpassungen, lassen sich fünf Migrationsstrategien unterscheiden:
Die 5 Strategien der Cloud-Migration
Lift & Shift
Das „Lift & Shift“ ist ein einfaches Rehosting. Bestehende Anwendungen werden ohne signifikante Änderungen an der Anwendungsarchitektur oder dem Programmcode in die Cloud übertragen. Das ist die einfachste und schnellste Form der Migration und funktioniert mit den entsprechenden Tools auch ohne nennenswerte Betriebsunterbrechung. Das Potenzial der Cloud kann auf diese Weise noch nicht voll ausgeschöpft werden, aber das Unternehmen profitiert von einer flexibel skalierbaren Infrastruktur, die nicht mehr selbst gemanagt werden muss.
Re-Platforming
Eine erweiterte Version des Rehostings ist das Re-Platforming, auch „Lift & Reshape“ genannt. Die Architektur der Anwendung bleibt auch hier unverändert. Allerdings wird dort, wo sinnvoll, auf eine Cloud-Plattform gewechselt, um Kosten und administrativen Aufwand zu sparen. Ein klassisches Beispiel ist der Wechsel von einer proprietären in eine Open-Source-Datenbank, die in der Cloud als Database-as-a-Service genutzt werden kann. Im Vergleich zum „Lift & Shift“ werden nach einem Re-Platforming in der Cloud nicht nur Infrastruktur-Services (IaaS), sondern auch Plattform-Dienste (PaaS), z.B. für Datenbanken (DBaaS) oder Container (CaaS) genutzt.
Re-Factoring
Je nach Zielsetzung und Zustand der Anwendung kann es sinnvoll sein, die Software vor der Migration zu modernisieren und ihr mehr „Cloud-native“-Eigenschaften zu geben. Dafür wird die Anwendung neu aufgebaut und aktualisiert. Oft wird eine monolithische Anwendung in modulare Services aufgeteilt, die unabhängig voneinander bereitgestellt, aktualisiert und skaliert werden können. Diese Methode mag zeitaufwendiger und teurer sein als ein einfaches Rehosting, zahlt sich längerfristig aber durch den damit verbundenen Effizienzgewinn aus. Das Potenzial von Cloud und Container in Bezug auf Automatisierung und Skalierung kann mit einer dafür optimierten Anwendung viel besser ausgeschöpft werden.
Re-Building
Noch weiter als das Refactoring geht das Rebuilding. Der Programmcode wird komplett oder in großen Teilen neu geschrieben. Aus der alten Legacy-Software wird so im Idealfall eine „Cloud-native“-Anwendung mit identischer oder erweiterter Funktionalität. Alle Möglichkeiten, die moderne Cloud- und Plattform-Services so bieten, können auf diese Weise von Anfang an berücksichtigt werden. Die Kehrseite ist, dass durch die Bindung an eine bestimmte Cloud-Architektur auch wieder neue Abhängigkeiten entstehen können.
Re-Placing
Wenn die Anwendung nicht nur optimiert, sondern auch der Funktionsumfang erweitert werden soll, kann es effizienter sein, sie durch eine neue Software zu ersetzen, die all das schon bietet und bereits in der Cloud ist. Mit einem Software-as-a-Service spart man nicht nur den Aufwand für den Betrieb der IT-Infrastruktur, es entfällt auch der Aufwand für die Pflege und Verwaltung der Software. Eine SaaS-Lösung ist skalierbar, immer aktuell und für alle Benutzer über das Internet erreichbar. Allerdings hat der Kunde in der Regel keinen Einfluss darauf, in welcher Cloud die Anwendung läuft bzw. wo und wie die Daten gespeichert werden. Auch der Spielraum für unternehmensspezifische Anpassungen ist gering.
Fazit
Der Effizienzgewinn einer Cloud-Migration kann groß sein, der Aufwand aber auch. Welche Methode im Einzelfall die besten Ergebnisse liefert, ist von vielen Faktoren abhängig, die je nach Anwendung und den Zielen des Unternehmens sehr unterschiedlich sein können. Schließlich ist der Prozess der Cloud-Transformation so viel mehr als nur die Verlagerung von Workloads in die Cloud.
Unser Service für eine gelungene Cloud-Migration
Wer bei der Migration seiner Anwendungen Zeit und Nerven sparen will, holt sich einen erfahrenen Dienstleister ins Boot. Wir finden den bestmöglichen Migrationsansatz, sorgen für einen reibungslosen Transfer von Anwendungen und Daten und haben dabei auch die Netzwerkkonfiguration, das Sicherheitskonzept und die Compliance-Vorgaben im Griff.
- Unterstützung bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Cloud-Migration
- Consulting Services zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen
- Planung, Aufbau und Management einer geeigneten Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur
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